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Du bist, was du frisst

Spezielle Obst- und Gemüsesorten in die Ernährung des Hundes zu integrieren, hat zweifellos einen positiven Effekt auf die Gesundheit. „Eine der wenigen tiermedizinischen Studien in diesem Bereich konnte beispielsweise nachweisen, das gelb-oranges Gemüse wie Karotten oder Süßkartoffel das Risiko für ein Blasenkarzinom beim Scottish Terrier, der genetisch für diese Erkrankung prädestiniert ist, signifikant senkt“, erläutert Christine Iben vom Institut für Tierernährung und funktionelle Pflanzenstoffe der Veterinärmedizinischen Universität Wien die Zusammenhänge und verweist gleichzeitig auf den Wert der in frischem Obst und Gemüse enthaltenen Vitamine und Antioxidantien: „Dass insbesondere frisches Obst besonders wertvoll ist, liegt an einem Antioxidans im Schalenbereich, das das Innere der Frucht schützen soll. Dieses Antioxidans wird aber selber mit der Zeit abgebaut, so dass es immer wertvoller ist, frisches Obst zu verzehren und Äpfel mit Schale zu essen! Zudem spielen auch verschiedene Vitamine eine große Rolle: Vitamin E beispielsweise verfügt über eine sehr kraftvolle antioxidative Wirkung, ebenso Vitamin C, Betakarotin und das Spurenelement Selen“

Betakarotin gehört darüber hinaus zu den sekundären Pflanzenstoffen, denen im Rahmen der Vorbereitung auf Deckakt und Trächtigkeit besonderer Wert zugesprochen wird. Verschiedenen Studien zufolge fördert der Naturfarbstoff die Bildung von Östrogen und Progesteron. Beide Hormone sind für die Reproduktion der Hündin von existentieller Bedeutung: Östrogene tragen wesentlich zur Ausbildung der Sexualpheromone bei und fördern die Entwicklung der Gebärmutterschleimhaut, Progesteron bereitet die Gebärmutter für die Einnistung vor und sichert die Aufrechterhaltung der Trächtigkeit. Und auch Vitamin C gehört zu den bioaktiven Stoffen, die die Reproduktion unterstützen können, indem es sich im Gebärmuttergewebe anreichert und dort seine antioxidative Wirkung entfaltet. Auch Vitamin E wird in diesem Bereich eine umfassende synergistische Wirkung zugesprochen, und die Klinische Abteilung für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien empfiehlt nicht zuletzt für Zuchtrüden zusätzlich zu einer ausgewogenen Ernährung eine jährliche spezifische Vitamin-E-Kur, für die beispielsweise Calcium-freie (!) Vitamin-E-Präparate ebenso wie diverse Kürbiskern-Präparate verwendet werden können.

 

Der ausführliche Beitrag erschien im Breeder 1 /20.