Was das Babysitter-Phänomen damit zu tun hat...
In der freien Wildbahn gibt es stabile Rudel – aber mit deutlich mehr Rüden im Rudel.
„Der Extremfall wäre da der Afrikanische Wildhund, bei dem oft vier bis fünf Rüden mit nur einer fortpflanzungsaktiven Hündin zusammen eine Gruppe bilden“, weiß PD Dr. Udo Gansloßer. „Dort geht die Anpassung an dieses schräge Geschlechterverhältnis so weit, dass junge Hündinnen zunächst in ihren ersten Würfen mehr Rüden, später dann mehr Hündinnen zur Welt bringen. Die Erklärung dafür ist, dass die Rüden eben eher zuhause bleiben, und dann als Babysitter die zukünftige Familie verstärken, Wenn die Familie dann groß genug ist, werden mehr Hündinnen geboren, diese wandern ab und belasten damit die Ressourcenlage im elterlichen Revier nicht weiter.
Das Babysitter-Phänomen
Der Hintergrund für solche, eher unerwarteten Phänomene liegt in der Fortpflanzungsbiologie. Gerade große Arten, zu denen eben auch der Wolf als nächster Verwandter unseres Haushundes gehört, haben in der Regel große Würfe, und die Welpen sind auch bei der Geburt relativ wenig weit entwickelt. Also braucht es Babysitter, und aus verschiedenen ökologischen und evolutiven Gründen sind diese unter männlichen Tieren leichter zu rekrutieren als unter weiblichen. Die unmittelbare Fortpflanzungskonkurrenz unter weiblichen Tieren ist einfach wesentlich größer.“
Den ausführlichen Beitrag lest ihr im Breeder 2 /20.