Der große Züchter-Talk mit Uschi Anders, seit 2010 Zuchtwartin im Klub für Terrier

Ist bei Ihnen auch mal eine Hündin leergeblieben?

 

Ich muss dreimal auf Holz klopfen: Uns ist bisher nur ein einziges Mal eine Hündin leergeblieben. Dazu später mehr.

Was ich mache? Es kommt darauf an!

Mit einer Erstlingshündin gehe ich schon frühzeitig zu einem darauf spezialisierten Tierarzt und lasse sie gründlich untersuchen. Hat sie eine Missbildung in der Scheide? Wir hatten einmal eine Hündin mit einer kleinen Scheidenspange. Das hat den Deckakt zwar nicht behindert, aber die Geburt war sehr schwer und bestimmt um vieles schmerzvoller als normal. Das will ich künftig vermeiden. Soll sie dann das erste Mal belegt werden, gehe ich ab dem zehnten Tag zur vaginalzytologischen Untersuchung. Auch Progesteron-Tests habe ich schon durchführen lassen, wenn der Deckrüde nur zeitlich begrenzt zur Verfügung stand. Allerdings sollte der Tierarzt selbst ein entsprechendes Gerät zur Wertbestimmung haben. Wurde die Hündin bereits erfolgreich belegt, notiere ich mir die Decktage und decke beim nächsten Mal an diesen Tagen. Tatsächlich war es bei uns immer so, dass wir verschiedene Hündinnen zwischen dem 12. und 17. Tag erfolgreich gedeckt haben. Wir decken auch immer am übernächsten Tag noch einmal nach, manchmal sogar ein drittes Mal. Das braucht natürlich entsprechend Zeit.

 

Das ist, glaube ich, meist der Haken, wenn Hündinnen leer bleiben:

Die wenigsten Male waren es nämlich Wochenenden, wenn wir uns auf den Weg zum Deckrüden gemacht haben. Hier muss man einfach flexibel sein und an den optimalen Tagen losfahren, und nicht beispielsweise erst zwei Tage später am Freitag.

Ich wollte ja noch darauf eingehen, warum uns einmal eine Hündin leergeblieben ist: Sie hatte beim ersten Wurf fünf Welpen, beim zweiten Wurf zwei Welpen und beim dritten Wurf nur noch einen Welpen. Dann ist sie leergeblieben. Die Tierärztin, eine Spezialistin für Fortpflanzung, mutmaßte aufgrund dieser Tatsache auf eine bakterielle Infektion. Und so war es auch: In der nächsten Läufigkeit haben wir die Hündin auf Mykoplasmen untersucht. Treffer! Sie wurde dann mit einem speziellen Antibiotika behandelt. Bei der nächsten Läufigkeit haben wir sie wieder belegt: fünf Welpen! 

 

Das vollständige Interview lest ihr im Breeder 2 /20.